Erfahrungsbericht zur Haltung von Streifengrasmäusen
- Warum ich keine Streifengrasmäuse mehr halten würde
Es ist schon ein paar Jahre her, als ich mich in der Haltung von Mäusen versuchen und mir Farbmäuse zulegen möchte. Auf meiner Suche nach Selbigen lass ich mich von Streifengrasmäusen (aka. Lemniscomys barbarus) überzeugen.
Warum das, vorallem für die Mäuse, eine ziemlich dumme Idee war, erfährt man im Folgenden...
Einzug der Streifengrasmäuse
Drei Streifengrasmäuse ziehen also bei mir ein und ich nenne sie Herr Streif, Herr Gras und Herr Maus. Ohne das Wissen, dass man Streifengrasmäuse nicht so einfach umsetzen darf, setze ich sie nahezu direkt nach der Ankunft ins eingerichtete Gehege.
Eine Streifengrasmaus ist verletzt
Einen Tag nach dem Einzug ist der Herr Maus verletzt. Was nun?
Ich wende mich an das Mäuseasyl und mitbekomme prompt Hilfe und Beratung. Trotzdem scheitert der Versuch, zu retten, was noch zu retten ist und ich muss die Gruppe am Ende endgültig trennen. Super, und jetzt? Ich wollte doch keine weiteren Gehege mehr in meiner Wohnung! Und wo andere Mäuse finden? Wenn das so schwierig ist, wie soll ich als Anfänger diese vergesellschaften?
Streifengrasmäuse getrennt
Herr Maus und die anderen beiden leben getrennt durch ein Trenngitter im 2m-Aquarium. In der Zeit baue ich ein neues Gehege (Das Bauwerk, welches ich niemals wollte, kostet übrigens 400 Euro ...
Zubehör ist teuer ... .) und begebe mich auf die Suche nach neuen Kumpels für Herr Maus.
Vergesellschaftung mit den neuen Streifengrasmäusen
Nachdem Herr Maus drei Monate allein leben musste, ziehen endlich zwei neue Kumpels für ihn ein. Ich nenne sie Hilbert und Gauß. Die Vergesellschaftung klappt (auch wenn ich dabei echt Nerven lasse) und die drei ziehen in ein geteiltes
Duna ein, bei welchem ich stückweise die Grundfläche vergrößern kann. Die erste Zeit schaue ich mit ungutem Gefühl ins Duna, aber die drei vertragen sich gut und ich freue mich auf den Umzug
ins große Gehege.
Die neuen Streifengrasmäuse sind verletzt - Trennung und erneute Vergesellschaftung
Zwei Wochen später: Hilbert und Gauß sind zerbissen! Für mich bricht eine kleine Welt zusammen. Was nun?
Herrn Maus kastrieren und einen zweiten Versuch starten? Oh Gott, hoffentlich überlebt er den Eingriff! Hoffentlich klappt die zweite Vergesellschaftung!
Alles klappt und ich bin um viele Nerven und 35 Euro ärmer.
Von da an kann ich mich gar nicht mehr über die Mäuse freuen.
Bei jedem Blick ins Gehege habe ich Angst, eine zerfleischte Maus vorzufinden und finde ich keine vor, so habe ich Angst, dass ich am darauffolgenden Tag eine vorfinden werde.
Vier Monate später: der letzte Akt
Eines Nachts, als ich von der Arbeit komme, gibt es eine kleine Jagerei bei Gauß, Hilbert und Herrn Maus. Alle Mäuse ganz, also warte ich bis zum nächsten Tag und gehe mit einem unguten Gefühl ins Bett.
Am nächsten Tag hat Herr Maus eine Wunde, die ca. 50% seiner Oberfläche ausmacht. Ich nervlich komplett am Ende, der Herr Maus tut mir so leid.
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Einen Tag später stirbt Herr Maus an seinen Verletzungen.
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Fazit
Am ersten Streit war ich schuld, weil ich die Mäuse unsachgemäß umgesetzt habe, beim zweiten Streit war der Anlass die Geschlechtsreife der beiden kleinen Mäuse. Beim dritten Mal jedoch gab es keine für mich ersichtliche Ursache, es fand die Tage vorher (aus meiner Sicht) keine Veränderung statt!
Herr Streif und Herr Gras jagen sich öfter mal und es wurde noch nie (Nachtrag: und es wurde auch nie) einer verletzt ... bei dem Herr Maus/Hilbert/Gauß-Streit ging nur eine kurze Jagerei voraus und zwei Tage später war Herr Maus tot.
Die letzten Fotos sind pietätslos ... doch so etwas kann passieren, wenn man sich als Mausanfänger Mäuse holt, die wirklich nur etwas für mauserfahrene Halter sind.
(geschrieben im November 2009, Einleitung, Fazit und Layout zuletzt überarbeitet im April 2022)